Rumes – Romoș

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Juni 2023

Wissenswertes

Der Ort wurde bereits 1206 erstmals urkundlich erwähnt, womit er einer der ältesten Orte sächsischer Ansiedlung ist. Auf einer Anhöhe neben der Straße steht in Dorfmitte die Saalkirche mit einfachem Schiff auf den Grundmauern einer romanischen Basilika aus dem 13. Jahrhundert. Nur wenige Reste der Ringmauer sind erhalten.

Bekannt geworden ist der „Rumeser Student“. Wenn man verschiedene Beschreibungen auswertet, ergibt sich in etwa folgendes Bild: Um1422 in Rumes geboren, besuchte er – Georgius – im Jahre 1438 die Klosterschule der Dominikaner in Mühlbach, als dort das türkische Heer Sultan Murads II. angriff. Ein großer Teil der Einwohner wurde gefangen genommen und von den Türken verschleppt. Es heißt, dass Viele bereits ein Jahr später gegen Lösegeld wieder freigelassen wurden, der junge Georgius aber verbrachte 20 Jahre in türkischer Sklaverei, bis er 1458 frei kam. In Italien schloss er sich wieder dem Dominikaner-Orden an und veröffentlichte 1481 auf Lateinisch ein autobiographisches Werk mit dem Titel: „Tractatus de moribus, condictionibus et nequicia Turcorum“ („Traktat über die Sitten, die Lebensverhältnisse und die Arglist der Türken“). Kein geringerer als Martin Luther übersetzte es ins Deutsche und veröffentlichte das sog. „Türkenbüchlein“ 1530 in Nürnberg. Georgius starb 1502 in Rom, sein Traktat ist das erste bekannte Buch eines siebenbürgischen Autors.