Stolzenburg – Slimnic

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Juni 2022

Wissenswertes

Hoch über dem Ort und von Weitem sichtbar thront die imposante Ruine einer Fluchtburg, in der ein Stein im Mauerbogen auf 1253 datiert gewesen sein soll, einschließlich der Anlage zu einer mächtigen gotischen Hallenkirche, die allerdings nie fertig gestellt wurde. Unten im Dorf steht, von einer Ringmauer umgeben, eine turmlose gotische Saalkirche, deren Ursprünge in das 14. Jahrhundert zurückreichen. Die Hahn Orgel von 1773, die derjenigen in Großau zum Verwechseln ähnlich sieht (dort das Medaillon von Kaiserin Maria Theresia mit, hier ohne Perücke), war mit Geldern einer schweizerischen Stiftung restauriert worden, nur um kurz darauf einem Akt von Vandalismus zum Opfer zu fallen. Sie steht jetzt in der Hermannstädter Kirche und wartet auf erneute Reparatur. Ein Alabastertaufbecken von 1759 mit barockem Holzdeckel und der bemalte Altar von 1773 sind erhalten. Das evangelische Pfarrhaus, auf den Resten der 1706 von Kurutzen geschliffenen 2. Ringmauer erbaut, hat einen originellen Treppengiebel. Der erste Pfarrer wird 1282 urkundlich erwähnt, der erste Schulmeister 1394. Aus diesem Jahr stammt auch eine der ältesten Namenslisten von Siebenbürger Sachsen, nämlich von solchen, die infolge einer Prügelei anlässlich der Pfarrerwahl verurteilt wurden. Die 3 Glocken der evangelischen Gemeinde befinden sich aber im Hauptturm der Burg, wo sie bis heute zwei Mal am Tag von Hand geläutet werden.

Grundriss

aus: „Sächsische Kirchenburgen aus Siebenbürgen“, Juliana Fabritius-Dancu, Zeitschrift TRANSILVANIA, Sibiu 1980

Weblinks

Stiftung Kirchenburgen: https://kirchenburgen.org/location/stolzenburg-slimnic/