Tartlau – Prejmer

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Juni 2022

Wissenswertes

In dieser östlichsten Gemeinde Siebenbürgens steht die größte und am stärksten befestigte Kirchenburg, die seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Der Bau der Kirche wurde schon um 1218 begonnen, im Grundriss ein griechisches Kreuz, das um 1515 verlängert und verändert wurde, über der Vierung wurde 1461 ein hoher Glockenturm aufgesetzt. Die Kirche wurde durch eine Burganlage bewehrt, deren Ringmauern bis zu 14 Meter hoch und 4,5 Meter stark sind. Im 16. Jahrhundert wurde zusätzlich eine Vorburg vorgelagert, von wo aus ein 32 Meter langer Tunnel mit Fallgitter und Eichentoren ins Innere führt. Eine Besonderheit sind die vollständig erhaltenen viergeschossigen Gaden mit 272 Wohn- und Lagerkammern und dem dahinter liegendem Wehrgang (mit eingebauten Toiletten), wo sich die Besucher über steile Holzleitern und Treppen frei bewegen können. Hier konnten im Belagerungsfall bis zu 1600 Dorfbewohner Unterschlupf finden, und das Dorf wurde in der Tat zwischen dem 13. und 17. Jhd. über 50 Mal angegriffen, immer wieder verwüstet, die Kirchenburg hingegen nur wenige Male eingenommen.

Grundriss

aus: „Sächsische Kirchenburgen aus Siebenbürgen“, Juliana Fabritius-Dancu, Zeitschrift TRANSILVANIA, Sibiu 1980

Isometrische Darstellung

Quelle: Wikimedia Commons

Weblinks

Stiftung Kirchenburgen: https://kirchenburgen.org/location/tartlau-prejmer/